Bauen, puzzeln, basteln – die Menschen in Deutschland haben nach Einschätzung der Branche in diesem Jahr erneut mehr Geld für Spielzeug ausgeben.
«In unsicheren Zeiten wurde bei den Kindern immer zuletzt gespart», sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels, Steffen Kahnt, in Nürnberg. Den Prognosen zufolge wird der Umsatz bis Ende des Jahres auf 3,8 Milliarden Euro steigen, 4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Von Januar bis Oktober konnte der Umsatz auf dem deutschen Spielzeugmarkt nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmen npd Group um 141 Millionen Euro wachsen, ein Plus von 4 Prozent im Vorjahresvergleich. Umsatztreiber waren vor allem Bausätze, Brettspiele und Puzzle.
Allerdings sind November und Dezember für die Spielwarenbranche traditionell die wichtigsten Monate des Jahres. «Wir gehen angesichts der angespannten Liefersituation vorsichtig optimistisch ins Weihnachtsgeschäft», sagte Kahnt.
Nach einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts klagten im November 77,8 Prozent der Einzelhändler in Deutschland über Schwierigkeiten bei der Lieferung bestellter Ware. Nachschubprobleme gibt es demnach besonders bei Spielzeugen.
Eine erhöhte Nachfrage treffe zurzeit auf Rohstoffknappheit und begrenzte Transportkapazitäten, erläuterte Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie. Die Auswirkungen bekämen so gut wie alle Hersteller zu spüren. Bei besonders beliebten Produkten könnte das im Weihnachtsgeschäft zu Engpässen führen.
Viele Händler hätten ihre Lager mit Blick auf diese Situation so gut gefüllt wie noch nie, sagte Kahnt. Beim Last-Minute-Geschenkekauf könnten allerdings nicht mehr alle Wünsche erfüllbar sein.
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