Zum Wochenauftakt hat am deutschen Aktienmarkt die Musik hauptsächlich in der zweiten Reihe gespielt. Der Dax legte nur moderat zu, während der MDax der mittelgroßen Börsenwerte bereits im frühen Handel auf ein weiteres Rekordhoch kletterte.
Am Nachmittag stand der Dax 0,33 Prozent höher auf 14.095,74 Punkten, der MDax stieg um 0,92 Prozent auf 32.893,86 Punkte. «Die aktuelle Stärke der Aktienmärkte rührt vor allem daher, dass die weniger kapitalisierten Aktien aus der zweiten und dritten Reihe überdurchschnittlich stark steigen, während gleichzeitig die Highflyer des Jahres 2020 auf ihren hohen Niveaus verharren», analysierte Experte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die Situation.
Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 stieg zuletzt um knapp ein Prozent. Schwächer als erwartet ausgefallene Daten zur Industrieproduktion der Eurozone im Dezember hatten nicht belastet.
Anleger setzten im Zuge der zunehmenden Impfungen gegen Covid-19 auf eine deutliche Wirtschaftserholung in diesem Jahr, begründeten Marktteilnehmer die jüngsten Kursgewinne an den Börsen weltweit. In Japan hatte der Leitindex Nikkei-225 am Montag erstmals seit mehr als 30 Jahren über der Marke von 30.000 Zählern geschlossen. Auch in den USA bewegen sich die Indizes in Rekordhöhen. Auf Impulse aus New York müssen Anleger am Montag allerdings verzichten, denn wegen eines Feiertags wird dort nicht gehandelt.
Bei den Einzelwerten richteten sich in Deutschland die Blicke auf den Chemiesektor. Lanxess baut sein Geschäft rund um Desinfektions- und Konservierungsmittel mit einer Übernahme in den USA aus. Gut eine Milliarde US-Dollar wollen die Kölner für Emerald Kalama Chemical ausgeben. Anleger honorierten den Zukauf: Lanxess gewannen im MDax rund vier Prozent.
Eine Übernahme beschäftigte auch die Anleger des hessischen Batterieherstellers Akasol. Der US-Autozulieferer BorgWarner will das Unternehmen für knapp 730 Millionen Euro kaufen. Der Akasol-Kurs stieg um rund 19 Prozent auf gut 124 Euro und damit über das Angebot von 120 Euro je Aktie. Am Freitag hatten die Akasol-Aktien zum Xetra-Schluss etwas mehr als 104 Euro gekostet. Beim Börsengang im Jahr 2018 waren sie nicht einmal halb so viel wert.
Auf dem Weg zum vierten Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland hat 1&1 Drillisch das verbesserte Angebot des Telekommunikationsanbieters Telefonica Deutschland (O2) zur Mitnutzung seines Mobilfunk-Netzes angenommen. Zudem legten 1&1 zusammen mit der Muttergesellschaft United Internet Zahlen für 2020 vor. 1&1 gewannen daraufhin fast sieben Prozent, United Internet legten um rund drei Prozent zu. Ihre Verluste seit September haben beide Titel nun größtenteils aufgeholt.
Die Papiere von Klöckner & Co knüpften mit einem Plus von mehr als sieben Prozent nahtlos an die starke Vorwoche an. Analyst Alan Spence von der Investmentbank Jefferies lobte die Signale des Stahlhändlers aus der vergangenen Woche. Salzgitter und Thyssenkrupp gewannen mehr als fünf beziehungsweise fast vier Prozent. Konjunkturoptimismus stützte den europäischen Rohstoff- wie auch den Bankensektor. Deutsche Bank waren am Nachmittag mit plus 2,4 Prozent vorne im Dax.
Der Euro kostete 1,2129 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,2108 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,49 Prozent am Freitag auf minus 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,37 Prozent auf 145,22 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,27 Prozent auf 175,32 Punkte.
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