Deutschlands Börsenschwergewichte sind trotz anhaltender Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie mit hohem Tempo ins laufende Jahr gestartet.
Nach einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY steigerte die Mehrheit der Dax-Konzerne Umsatz und operativen Gewinn (Ebit) im ersten Quartal 2021. Einige erzielten Rekorde. In der Summe legte der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,6 Prozent auf rund 362 Milliarden Euro zu, der Gewinn der Konzerne, die dazu Angaben machten, stieg kräftig um 97 Prozent auf rund 41,8 Milliarden Euro.
Die Entwicklung sei auch deshalb bemerkenswert, weil die Vorjahreszahlen – bis auf das China-Geschäft – noch kaum negativ durch die Pandemie beeinflusst gewesen seien. «Die Nachfrage war im ersten Quartal 2021 in vielen Branchen außerordentlich hoch, zum Teil übertraf das Wachstum auch die Erwartungen der Unternehmen», erläuterte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Für Euphorie sieht er aber keinen Anlass. Die Pandemie sei längst noch nicht vorüber und es bestünden nach wie vor erhebliche Risiken für die Weltwirtschaft.
Hinzu kämen weiterhin schwelende Konflikte in der Handels- und Zollpolitik sowie die aktuelle Verknappung von Halbleitern. «Insgesamt sehen wir, dass die Lieferketten störungsanfällig bleiben, Materialknappheit wird immer mehr zu einem Problem», sagte Meyer.
Angetrieben wurde das Wachstum der Dax-Konzerne EY zufolge vor allem vom Geschäft in Asien. Dort stiegen die Umsätze der Unternehmen, die dazu Angaben machten, in der Summe um 29 Prozent. «Asien bleibt vorerst ein Wachstumsmarkt. Gerade in China hat sich die Wirtschaft schnell vom Corona-Einbruch erholt», erläuterte Meyer.
Mit einem Umsatzwachstum von 13 Prozent entwickelte sich den Angaben zufolge auch der nordamerikanische Markt positiv. Allerdings seien die Zahlen aufgrund der Übernahme des Mobilfunkanbieters Sprint durch die Deutsche Telekom etwas überzeichnet. In Europa lag das Umsatzplus bei sieben Prozent. «Die deutschen Konzerne sind nicht mehr nur auf Wachstumsimpulse aus Fernost und Amerika angewiesen, auch auf dem Heimatkontinent lässt sich wieder Wachstum generieren», sagte Meyer.
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