Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, muss es einer Studie zufolge bei der Energiewende deutlich zulegen.
Vor allem die Flexibilität des Strommarkts und die Beteiligung der Bürger seien stark ausbaufähig, heißt es in der Vergleichsstudie von zwölf europäischen Ländern durch den größten britischen Fachverband für erneuerbare Energien – die Association for Renewable Energy and Clean Technology (REA) – und das Energiemanagement-Unternehmen Eaton. Untersucht wurden den Angaben zufolge sozio-politische Faktoren, der Marktzugang sowie Innovationskraft und technologische Faktoren. Das Ergebnis: Während Finnland, Norwegen und Schweden Spitzenwerte erzielen, schafft Deutschland nur drei von fünf möglichen Punkten.
Deutschland habe zwar von allen untersuchten Ländern den größten Strommarkt und produziere gleichzeitig die größte Strommenge aus erneuerbaren Energien. Dennoch betrage sein Anteil wegen des hohen Bedarfs nur 41 Prozent am gesamten Stromverbrauch – während etwa Norwegen mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziere als es brauche. Um das erklärte Ziel von 65 Prozent grünem Strom bis 2030 zu erreichen, müsste Deutschland der Studie zufolge zusätzlich 138 Terawattstunden Strom aus Solar- und Windenergie gewinnen, was einer Wachstumsrate von 85 Prozent entspreche.
Um das schaffen zu können, benötige Deutschland mehr Flexibilität auf dem Strommarkt. Insbesondere müssten die Bürger mitgenommen werden. So würden Energiespeichersysteme hinter dem Zähler, durch die Konsumenten selbst Teil des Strommarkts werden können, einerseits immer wichtiger. Andererseits verfügten in der Bundesrepublik erst 17 Prozent der Bevölkerung über intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter. Die wiederum seien aber essenziell für die Überwachung und Abrechnung etwa von Solardächern. Nicht nur die skandinavischen Länder, auch Italien und Spanien seien da deutlich weiter. Noch schlechter stehe es um die Möglichkeit, Strom in Elektroautos zwischenzuspeichern und bei Bedarf in das öffentliche Netz zurückführen.
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