Für gut 135.000 Beschäftigte deutscher Genossenschaftsbanken geht es seit Dienstag ums Geld.
In den Tarifverhandlungen für die Volks- und Raiffeisenbanken will die Gewerkschaft DBV 6,1 Prozent mehr Lohn sowie eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden durchsetzen. Die Arbeitgeber hatten vor Beginn der Verhandlungen am Dienstag im hessischen Sulzbach die Erwartungen gedämpft.
Wie in den inzwischen abgeschlossenen Tarifrunden für die Landes- und Förderbanken sowie die privaten Banken liegt auch dieses Mal das Thema mobiles Arbeiten auf dem Tisch. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) fordert dafür verbindliche Mindeststandards in den genossenschaftlichen Instituten.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR), Jürgen Kikker, hatte vor Verhandlungsbeginn auf Herausforderungen und Risiken für die Institute etwa durch Digitalisierung und den Ukraine-Krieg verwiesen. «Die hohen Gehaltsforderungen berücksichtigen dies nicht, sondern sind allein von dem Ziel geprägt, der Inflation entgegenzuwirken», befand Kikker. Der AVR vertritt rund 750 Volks- und Raiffeisenbanken sowie das genossenschaftliche Spitzeninstitut DZ Bank.
Bei den Gesprächen für die Genossenschaftsbanken ist auch die Gewerkschaft DHV als langjähriger Verhandlungspartner mit den bei ihr organisierten genossenschaftlichen Betriebsräten vertreten. Das Bundesarbeitsgericht hatte der DHV – Die Berufsgewerkschaft im Juni die Tariffähigkeit abgesprochen. Gegen das Urteil der höchsten deutschen Arbeitsrichter hat die DHV Verfassungsbeschwerde eingelegt.
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