Mehr als drei Jahre nach seinem Verschwinden in den Schweizer Alpen gilt der frühere Chef der Tengelmann-Handelsgruppe, Karl-Erivan Haub, offiziell als tot.
Der Beschluss des Amtsgerichts Köln, mit dem der Milliardär für tot erklärt worden war, ist seit Dienstag rechtskräftig. Gegen die Entscheidung sei innerhalb der vom Verschollenheitsgesetz vorgegeben Frist keine Beschwerde eingelegt worden, teilte das Amtsgericht mit.
Karl-Erivan Haub, einer der reichsten Deutschen, war im April 2018 in Zermatt allein zu einer Skitour aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Die Familie geht davon aus, dass der damals 58-Jährige am Klein Matterhorn tödlich verunglückte. Aus dem Familienkreis war im Oktober vergangenen Jahres der Antrag gestellt worden, Karl-Erivan Haub für tot zu erklären.
Das Kölner Amtsgericht hatte Haub im Mai für tot erklärt. In den vergangenen Monaten hatte es Medienberichte über Zweifel am Tod des erfahrenen Skiläufers gegeben. Das Gericht hält sie aber nicht für belegbar. Solche Vermutungen fußten auf «Vermutungen und nicht prüfbaren Unterlagen», hatte es festgestellt.
Nach dem Verschwinden von Karl-Erivan Haub hatte dessen jüngerer Bruder Christian die alleinige Geschäftsführung in dem milliardenschweren Handelskonzern übernommen, zu dem unter anderem der Textil-Discounter Kik und die Baumarktkette Obi gehören. Bislang gehörte der Familienkonzern jeweils zu gut einem Drittel Karl-Erivan Haub und dem gegenwärtigen Chef Christian Haub. Die restlichen Anteile besitzt der dritte Bruder Georg Haub. Nach einem lange schwelenden Familienstreit hatten sich die Erben von Karl-Erivan Haub im April bereit erklärt, ihre Anteile an der Tengelmann Warenhandels-KG an Christian Haub zu verkaufen.
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