21. November 2024

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Tüv-Warnstreiks: Ausfälle bei Fahrprüfungen und an Stationen

Die zweite Welle von Warnstreiks hat in einigen Städten für erhebliche Einschränkungen etwa bei Tüv-Stationen und Fahrschulen geführt. Dabei liegt ein «faires Angebot» vor, kritisiert der Tüv Nord.

Bei einer zweiten Runde von Warnstreiks an Tüv-Stationen in mehreren Bundesländern ist es am Montag zu örtlich erheblichen Einschränkungen gekommen.

Nach Verdi-Angaben trugen sich etwa beim Tüv Nord rund 1200 Beschäftigte in Listen zum Ausstand ein und ließen zumindest einen Teil ihrer Arbeit ruhen. An einer Aktion vor zwei Wochen hatten schon 900 Belegschaftsmitglieder teilgenommen.

Die Gewerkschaft berichtete von «Schließungen oder Teilschließungen» von Fahrschulen in einigen Städten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, die auf Arbeitsniederlegungen von Fahrprüfern des Tüv zurückzuführen seien. Auch Tüv-Stationen selbst sollten danach betroffen sein. Der Warnstreikaufruf erstreckte sich auch auf Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hessen, das Saarland, Sachsen, Berlin und Brandenburg.

Der Tüv Nord in Hannover erklärte: «Der Warnstreik wird regional sehr unterschiedlich wahrgenommen.» Man habe Fahrschulen ab Ende voriger Woche informiert. «Wir bedauern, wenn für Kunden Unannehmlichkeiten entstanden sind, und bemühen uns, rasch neue Termine für Prüfungen anzubieten.» Aus dem Tüv Hessen hieß es zu den eigenen Stationen: «Der Streik wird keine Auswirkungen auf den Prüfbetrieb haben.» Bei Fahrprüfungen seien dagegen leichte Beeinträchtigungen zu erwarten.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist die laufende Tarifrunde. Verdi verlangt 7 Prozent mehr Geld in diesem Jahr, dabei mindestens 300 Euro mehr für die unteren Lohngruppen. Die Arbeitgeberseite bietet ein Plus von insgesamt 4,5 Prozent – verteilt über das laufende und das kommende Jahr. Thema des Tarifstreits sind zudem Vorschläge für mehr Wahlmöglichkeiten zwischen Entgelt und Umwandlung in Freizeit.

Der Tüv Nord kritisierte die Aktionen als derzeit nicht verhältnismäßig: «Ein Warnstreik ist in der Corona-Pandemie nicht angemessen, zumal der Gewerkschaft ein gutes und faires Angebot vorliegt.» Man setze jetzt auf eine «zügige Einigung».