Die Lage vieler deutscher Mittelständler hat sich einer Umfrage zufolge im Frühjahr leicht gebessert – sie bleibt aber in der Corona-Krise angespannt. Im März hatten 45 Prozent der befragten Unternehmen Mitarbeiter in Kurzarbeit, im Herbst 2020 waren es noch 49 Prozent.
Der Anteil der Firmen, die coronabedingt Stellen abbauen wollten, ging von 16 auf 14 Prozent zurück, wie aus der dritten Corona-Sonderbefragung im Auftrag der DZ Bank unter 1000 mittelständischen Unternehmen hervorgeht.
«Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Lage im Mittelstand nach wie vor ernst ist», sagt DZ-Bank-Vorstand Uwe Berghaus. So mussten etwa mehr Unternehmen aus den Bereichen Ernährung und Dienstleistungen im Frühjahr Kurzarbeit beantragen als noch im Herbst 2020. Im Metall-, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie in der Chemiebranche ging die Nutzung von Kurzarbeit der Umfrage zufolge hingegen deutlich zurück.
Insbesondere kleinere Mittelständler mit einem Umsatz von weniger als fünf Millionen Euro stehen in der Corona-Krise weiter unter Druck. So stieg der Anteil der Firmen mit Kurzarbeit und Plänen zum Stellenabbau in dieser Gruppe gegen den allgemeinen Trend. Etwa jedes fünfte kleinere Unternehmen war auf Sonderkredite angewiesen.
«Sehr viele Firmen sind immer noch auf staatliche Hilfen angewiesen», kommentierte Berghaus. Dass größere Firmen besser durch die Krise gekommen seien, liege daran, dass sie breiter aufgestellt seien und sich am Kapitalmarkt refinanzieren könnten.
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