22. November 2024

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Uniper beantragt weitere KfW-Milliarden

Deutschlands größter Gasimporteur gerät in der Krise immer mehr ins Schlingern. Abhilfe verschaffen soll die umstrittene Gasumlage. Aber die soll erst ab Oktober greifen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, will Uniper nun eine weitere Finanzspritze.

Der angeschlagene Energiekonzern Uniper fordert angesichts hoher Gaspreise und zunehmender Lieferbeschränkungen mehr Finanzhilfen.

Zur weiteren Stabilisierung habe das Unternehmen eine Erhöhung der KfW-Kreditfazilität um 4 Milliarden Euro beantragt, teilte Uniper am Montag in Düsseldorf mit.

Mit am Montag erhaltenen 2 Milliarden Euro sei der bestehende Kreditrahmen von bislang 9 Milliarden Euro der staatlichen KfW-Bank nun vollständig ausgeschöpft, hieß es weiter. Dabei belasten den Konzern nicht nur die höheren Einkaufspreise, sondern insbesondere auch die an den Energiebörsen zu hinterlegenden Sicherheiten.

Uniper beliefert über 100 Stadtwerke

Uniper hatte im Juli staatliche Hilfen beantragt und sie zwei Wochen später zugesichert bekommen. Die KfW-Kreditlinie ist Teil des beschlossenen Rettungspakets. Der Düsseldorfer Konzern muss wegen der Drosselung der russischen Lieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 Gas am Markt teurer einkaufen, um Verträge zu erfüllen. Außerdem muss Uniper für einen großen Teil der am Spotmarkt beschafften Mengen Sicherheitsleistungen hinterlegen. Beides führt zu Liquiditätsproblemen. Der Konzern spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung und beliefert über 100 Stadtwerke und Industrieunternehmen.

«Solange die Energiepreise in Europa steigen, wird auch der Bedarf an liquiden Mitteln ansteigen», sagte Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach am Montag laut Mitteilung. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Mitte August hatte Uniper erst 5 Milliarden Euro der KfW-Kreditlinie in Anspruch genommen – keine zwei Wochen später ist diese nun ausgeschöpft.

Die KfW-Kredite sollen Unipers Finanzbedarf nur überbrücken, bis der Konzern ab 1. Oktober durch die Gasumlage den Großteil seiner gestiegenen Kosten an seine Kunden weitergeben kann. Der Konzern arbeite gemeinsam mit der Bundesregierung weiter «mit Hochdruck» an einer dauerhaften Lösung für die Notlage, hieß es am Montag.

Unipers Mutterkonzern Fortum führt unterdessen Gespräche über mögliche Finanzhilfen mit dem finnischen Staat, der mehr als 50 Prozent an Fortum hält. Momentan gehören Fortum 78 Prozent an Uniper. Der Konzern verfüge zwar noch über ausreichende Finanzmittel, um die aktuellen Anforderungen zu erfüllen, teilte Fortum am Montagmorgen in Helsinki mit. Das Unternehmen führe aber auch Gespräche mit dem finnischen Staat darüber, wie der Liquiditätsbedarf im Falle weiterer starker Energiepreissteigerungen gesichert werden könne.