Nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands müssen die kommunalen Abfallentsorger Unmengen von Sperrmüll beseitigen.
«Wir haben von einem Mitgliedsunternehmen aus dem Katastrophengebiet gehört, dass in drei Tagen die übliche Jahresmenge an Sperrmüll zusammengekommen sei», sagte der für die Abfallwirtschaft zuständige Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Patrick Hasenkamp. Ein anderer Entsorger habe sogar von einer Sperrmüllmenge innerhalb weniger Tage berichtet, die mit dem Aufkommen der vergangenen drei Jahre vergleichbar sei.
Zuverlässige Schätzungen der Müllmengen seien aber noch nicht möglich. Erst nach und nach lasse sich erfassen, wie viel zusätzlicher Abfall tatsächlich angefallen ist. «Aber schon allein der optische Anblick macht an vielen Orten klar: Es werden signifikante Volumina sein», sagte Hasenkamp.
«Der Müll muss weg. Und das schnell, um Hygieneprobleme zu vermeiden und Verkehrshindernisse aus dem Weg zu räumen», sagte Hasenkamp. Vieles müsse wohl verbrannt werden. «Möbel und andere Gegenstände, die durch das Hochwasser unbrauchbar geworden sind, eignen sich nicht für ein stoffliches Recycling», erläuterte Hasenkamp, der Chef der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster ist.
Hier zahle sich aus, dass es in Deutschland ein gutes kommunales Netz an Anlagen für die thermische Abfallbehandlung gebe. In der Hochwasserregion gebe es aber Engpässe. Insbesondere in Bonn sei die Lage angespannt, weil hier auch Mengen aus dem Kreis Ahrweiler, dem Kreis Euskirchen und dem Rhein-Sieg-Kreis ankommen. «Zum Teil wird es nötig sein, dass Abfälle vorübergehend in dafür vorgesehenen Flächen zwischengelagert werden bis die nötigen Behandlungskapazitäten zur Verfügung stehen», sagte Hasenkamp.
Probleme könnte es bei der Entsorgung des Bauschutts von zerstörten Häusern geben. Organisches Material wie Holzbalken aus Fachwerkhäusern dürfe grundsätzlich nicht deponiert werden. Es müsste daher verbrannt werden. Ob sich das Holz in der jetzigen Situation aber gut vom übrigen Bauschutt trennen lasse, dürfe bezweifelt werden, betonte Hasenkamp. Die zuständigen Abfallbehörden sollten deshalb angesichts der Hochwasserkatastrophe «keine übertriebenen Anforderungen an die Entsorgung stellen».
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