Nachlassende Zinssorgen infolge überraschend schwacher US-Wirtschaftsdaten haben dem Dax am Dienstag neuen Schwung gebracht. Der Leitindex beendete den Handel mit plus 0,88 Prozent auf 15.930,88 Punkte. Noch besser lief es für den MDax der mittelgroßen Titel mit einem Zuwachs von 1,38 Prozent auf 27.664,93 Zähler.
In den Vereinigten Staaten ging die Zahl der offenen Stellen im Juli überraschend deutlich zurück. Ebenso unerwartet deutlich trübte sich dort das Verbrauchervertrauen ein. Von den Experten von Capital Economics hieß es, der US-Arbeitsmarkt habe sich nun normalisiert.
Die Hoffnungen der Anleger auf eine Pause bei den Zinserhöhungen der US-Notenbank im September bekommen durch die US-Daten nun wieder neue Nahrung, nachdem sie von bislang meist robusten Arbeitsmarktdaten häufig einen Dämpfer bekommen hatten. Anlagen in Aktien werden nun also wieder etwas attraktiver.
Im Dax knüpften die Aktien des Internet-Modehändlers Zalando an ihre Vortageserholung mit plus 3,1 Prozent an und sicherten sich damit den ersten Platz im Leitindex.
Vonovia profitierten mit plus 2,9 Prozent zum einen von nachlassenden Zinssorgen, zum andern von einer positiven Branchenstudie von Goldman Sachs, in der die Bank zudem die Anteile von Grand City Properties auf «Buy» hochgestuft hatte. Grand City schlossen im Nebenwerteindex SDax mit einem Gewinn von 3,5 Prozent.
Evotec reagierten anfangs kaum auf die Halbjahreszahlen des Wirkstoffforschers und die Bestätigung der im Juli wegen eines Hackerangriffs gesenkten Jahresprognose. Am Nachmittag zogen die Titel dann an. Zum Schluss belief sich das Plus auf 6,5 Prozent, dies bedeutete Platz eins im MDax. Dahinter folgten mit plus 4,8 Prozent die Papiere des Solar- und Windkraftparkbetreibers Encavis, das Analysehaus Jefferies hatte hier zum Kauf geraten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 profitierte ebenso wie der Dax von den jüngsten US-Wirtschaftsdaten und gewann 0,76 Prozent auf 4326,47 Punkte. An der Pariser Börse gab es Aufschläge von 0,7 Prozent. London meldete nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende ein Plus von 1,7 Prozent. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsschluss 0,4 Prozent höher. Auftrieb bekam dort vor allem der technologielastige Nasdaq 100 mit plus 1,7 Prozent.
Der Euro legte nach den schwachen US-Konjunkturdaten zu. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde nach dem Börsenschluss auf Tageshoch bei 1,0852 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0803 (Montag: 1,0808) US-Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9257 (0,9252) Euro gekostet.
Im Rentenhandel fiel die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Montag auf 2,58 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18 Prozent auf 124,09 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,44 Prozent auf 132,70 Punkte nach.
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