Nach heftigen Verlusten in der Corona-Krise haben die größten US-Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron im dritten Quartal so gut verdient wie seit Jahren nicht mehr.
Während Marktführer Exxon in der Pandemie noch mit hohen Krediten die Kapitaldecke stützen musste, kündigte er jetzt an, in den kommenden Jahren Milliarden in den Rückkauf eigener Aktien zu stecken.
In den drei Monaten bis Ende September verbuchte Exxon unterm Strich einen Gewinn von 6,8 Milliarden Dollar (5,8 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag im texanischen Irving mitteilte. Damit gelang dem Konzern das beste Quartalsergebnis seit rund sieben Jahren. Exxon gab zudem bekannt, seine zur Bewältigung der Corona-Krise aufgenommenen Schulden bereits zur Hälfte wieder abbezahlt zu haben.
Im Vorjahreszeitraum, als die Pandemie die Weltwirtschaft ausbremste und die Ölnachfrage stark dämpfte, hatte Exxon einen Verlust von 680 Millionen Dollar erlitten. Seitdem sind die Ölpreise stark gestiegen und nun laufen die Geschäfte wieder rund. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um knapp 60 Prozent auf 73,8 Milliarden Dollar zu.
Erwartungen übertroffen
Der Geschäftsbericht übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich. Exxon kündigte zudem an, ab 2022 bis zu 10 Milliarden Dollar in ein auf 12 bis 24 Monate angelegtes Aktienrückkaufprogramm zu stecken. Das sorgte an der US-Börse zum Handelsstart für Kursaufschläge. An der Wall Street läuft es für Exxon schon länger rund – in den vergangenen zwölf Monaten ist die Aktie um 100 Prozent gestiegen.
Der zweitgrößte US-Ölmulti Chevron verdiente im Vierteljahr bis Ende September nach eigenen Angaben von Freitag netto 6,1 Milliarden Dollar (5,2 Mrd Euro). Damit erzielte der Exxon-Rivale den höchsten Quartalsgewinn seit Anfang 2013. Vor einem Jahr hatte die Bilanz noch einen Verlust von 207 Millionen Dollar ausgewiesen. Die Erlöse steigerte Chevron um mehr als 80 Prozent auf 44,7 Milliarden Dollar.
Chevron-Chef Mike Wirth betonte, dass auch Kostensenkungen zu den stärksten Ergebnissen seit dem ersten Quartal 2013 beigetragen hätten. Der Konzern hatte seine Ausgaben in der Krise stark gesenkt. Die Investitionen fielen in diesem Jahr 22 Prozent niedriger aus als vor der Pandemie. Experten hatten mit deutlich schwächeren Zahlen gerechnet. Chevrons Aktie reagierte mit deutlichen Kursgewinnen.
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