Im Wettstreit um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz haben die USA ihre Beschränkungen für Chip-Lieferungen nach China verschärft. Von den neuen Regeln dürfte vor allem Technik des Halbleiter-Konzerns Nvidia betroffen sein, die weltweit eine Schlüsselrolle beim Anlernen von Systemen mit Künstlicher Intelligenz spielt. Nvidia-Aktien fielen nach Bekanntgabe der neuen Exportregeln gestern um rund fünf Prozent.
Schon die vorherige Stufe der US-Einschränkungen hatte den Verkauf von Nvidias Chipsystemen H100 und A100, mit denen große Unternehmen im Westen ihre KI-Software wie zum Beispiel den Chatbot ChatGPT entwickeln, nach China unterbunden. Der Konzern entwickelte rasch die abgespeckten Versionen H800 und A800. Sie lagen unter der Verbots-Schwelle, da sie langsamer als die Top-Modelle Daten untereinander austauschten.
USA: Spitzentechnologie mit militärischem Nutzen
Nach früheren Angaben bekam Nvidia für diese Chipsysteme Aufträge im Wert von rund fünf Milliarden Dollar. Unklar ist, wie viel davon erfüllt werden kann, bevor die neuen US-Einschränkungen greifen.
Die US-Regierung will nach eigenen Angaben verhindern, dass China Zugang zu amerikanischer Spitzentechnologie mit militärischem Nutzen erhält. China bemüht sich angesichts der US-Beschränkungen, eigene Chiptechnologien zu entwickeln – und präsentierte zuletzt einige Fortschritte. Allein schon deshalb wurde eine Verschärfung der US-Maßnahmen erwartet.
Zugleich gab es in den vergangenen Monaten Warnungen aus der amerikanischen Chip-Branche, zu harsche Beschränkungen könnten dem Geschäft von US-Unternehmen wie Nvidia schaden. Am Dienstag gaben auch die Aktienkurse von Chip-Anbietern wie Intel und AMD nach.
Die Nvidia-Aktie war zuletzt kräftig gestiegen und ist fast drei Mal teurer als zu Jahresbeginn. Auslöser dafür ist der Boom rund um Künstliche Intelligenz, der das Geschäft des US-Chipkonzerns explosiv wachsen lässt.
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