3. Dezember 2024

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Verluste im Dax vor geldpolitischen Signalen aus den USA

Verluste im Dax vor geldpolitischen Signalen aus den USA

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag angesichts der anhaltenden Verunsicherung nach der Europawahl erneut Verluste erlitten. Zudem warten die Anleger weiter auf die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten und geldpolitischen Signale aus den USA. Zum Handelsende notierte der Dax 0,68 Prozent im Minus bei 18.369,94 Punkten. Er blieb damit aber über seinem nach der US-Handelseröffnung markierten Tagestief, das gleichzeitig den niedrigsten Stand seit gut einem Monat für den Leitindex bedeutete. Der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gab letztlich um 1,06 Prozent auf 26.457,33 Punkte nach.

Für den EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone ging es um rund ein Prozent nach unten. Ähnlich viel verlor der britische FTSE 100, während der französische Cac 40 noch deutlicher ins Minus rutschte. An den New Yorker Börsen konnte der US-Leitindex Dow Jones Industrial sein Minus bis zum europäischen Handelsende auf 0,6 Prozent eindämmen, während der technologielastige Nasdaq 100 seine Verluste wettmachte.

Für die US-Zinsentscheidung am Mittwochabend wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank Fed den Leitzins unverändert lassen wird. Allerdings könnte die dazugehörige Stellungnahme und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell Hinweise auf die weitere Zinspolitik liefern. Bereits davor werden am Mittwoch Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise erwartet, die ebenfalls Aufschluss über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA seit der großen Inflationswelle geben könnten.

Vor allem französische Bankenaktien litten erneut unter der politisch brisanten Lage jenseits des Rheins. Im Dax waren Commerzbank und Deutsche Bank mit Kursabschlägen von jeweils mehr als 3 Prozent die größten Verlierer. Dagegen eroberten die Papiere von Covestro mit plus 7,1 Prozent die Dax-Spitze und erreichten den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Bei den Übernahmegesprächen zwischen dem deutschen Kunststoffhersteller und Adnoc, dem staatlichen Ölkonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sind laut Insidern Fortschritte erzielt worden. 

Bei den Anlegern von Druckmaschinenherstellern stand eine Nachlese der Fachmesse Drupa im Mittelpunkt. Koenig & Bauer zog ein positives Auftragsfazit. Auch beim Wettbewerber Heidelberger Druck führten viele Bestellungen auf der Messe offenbar zu einer Erholung des Auftragseingangs. Die Aktien von Koenig & Bauer behaupteten allerdings nur ein Plus von 0,7 Prozent, nachdem sie zeitweise ein Hoch seit Mitte September erreicht hatten. Heidelberger Druck stiegen als einer der größten Gewinner im Nebenwerte-Index SDax um 3,8 Prozent. Die Titel von Hapag-Lloyd sackten indes im Sog hoher Kursverluste großer asiatischer Reedereien um 9 Prozent ab. 

Am Devisenmarkt sank der Euro auf 1,0734 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0730 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9319 Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,70 Prozent am Vortag auf 2,71 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 123,38 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,39 Prozent auf 130,16 Zähler.