Mit seinem Ziel des Aufbrechens «verkrusteter Strukturen» war VW-Konzernchef Herbert Diess auf erheblichen Widerstand im Betriebsrat gestoßen – inzwischen sieht er mehr Tempo in der Transformation.
Er sei «auch an der einen oder anderen Stelle sicherlich zwischendrin mal frustriert» gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende in einem internen Gespräch, zu dem Beschäftigte Fragen einreichen konnten. Doch nun fühle er sich «sehr positiv angetan von dem, was jetzt hier an Bewegung kommt – was mich dann auch wieder zufriedener werden lässt».
Diess bekommt in der Autobranche viel Anerkennung als Treiber des Umbruchs in Richtung E-Mobilität und Digitalisierung. So plant VW etwa ein neues Werk für das E-Modell Trinity. Vor allem in der VW-Belegschaftsvertretung eckte Diess zuletzt aber wieder stark mit Überlegungen zu möglichen weiteren Sparplänen an. Betriebsratschefin Daniela Cavallo kritisierte ihn scharf dafür, Unsicherheit zu verbreiten. Sie sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), IG-Metall-Chef Jörg Hofmann und VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch beraten zurzeit in einem Vermittlungsausschuss darüber, wie es weitergeht. Ein Ergebnis gibt es noch nicht.
Auf die Frage, ob er manchmal auch resigniere, meinte Diess: «Resignieren nicht, aber doch schon unzufrieden sein, auch mit der eigenen Leistung.» Mittlerweile jedoch sei VW «in der Transformation gut unterwegs» – in Europa als Marktführer bei E-Autos, in den USA als Nummer zwei hinter Tesla.
«Es ist jetzt viel angestoßen und unterwegs. Ich glaube, anders hätte man auch keine Chance im Wettbewerb mit Tesla», so Diess. Mit Cavallo mache er nach der jüngsten Betriebsversammlung gern weitere Veranstaltungen, «weil wir den Wandel hier – gerade am Standort Wolfsburg – sicherlich nur gemeinsam vernünftig gestalten können». Zunächst hatte er die Teilnahme an dem Belegschaftstreffen abgesagt.
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