30. November 2024

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Warnstreik beendet, Fahrplanwechsel kommt: Das ändert sich

Nach dem Ende des Warnstreiks muss die Deutsche Bahn nicht nur den Schienenverkehr wieder anrollen lassen, sondern auch den Fahrplanwechsel vorbereiten. Der bringt für Fahrgäste einige Verbesserungen.

Während der Bahnverkehr in Deutschland nach dem Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL allmählich wieder anrollt, blickt die Deutsche Bahn auf den Fahrplanwechsel an diesem Sonntag. Mit neuen Fern- und Regionalverbindungen sowie zusätzlichen Zügen auf der Schiene soll sich das Angebot für die Fahrgäste verbessern. Allerdings steigen auch die Preise im Fernverkehr für einen Teil der Tickets.

Der Fahrplanwechsel und das Warnstreik-Ende setzen die Leitstellen der Bahn an diesem Wochenende unter Hochdruck. Bis zum Betriebsbeginn am Samstagmorgen soll der Verkehr wieder weitgehend stabil laufen. Der Arbeitskampf bei der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnunternehmen hatte für 24 Stunden weite Teile des Personenverkehrs in Deutschland zum Erliegen gebracht und auch den Güterverkehr stark getroffen.

Bis zum späten Freitagabend ging der zweite Arbeitskampf der Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky in der laufenden Tarifrunde. Zwar hat Weselsky versprochen, für den Rest des Jahres und bis einschließlich 7. Januar auf weitere Warnstreiks zu verzichten. Danach soll es aber mit längeren und intensiveren Arbeitskämpfen weiter gehen. Bis dahin immerhin hat die Bahn Zeit, sich um andere Themen zu kümmern.

Mehr Angebot durch zusätzliche Verbindungen

Für Fahrgäste bleibt die Situation auf der Schiene zudem auch ohne Warnstreiks angespannt. Der neue Fahrplan soll vor allem auf den Strecken zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Berlin und München mehr Angebot durch zusätzliche Verbindungen im Fernverkehr bringen. Die störanfällige Zugteilung im nordrhein-westfälischen Hamm fällt dann nur noch halb so oft an wie bisher. Berlin erhält außerdem eine zweite umsteigefreie ICE-Verbindung nach Wien.

Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen und weiteren Eisenbahnunternehmen bietet die Bahn darüber hinaus drei Mal pro Woche eine Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Brüssel und Paris an. Der erste der sogenannten Nightjets startet am Montagabend in der Hauptstadt.

Neue Angebote bringt der Fahrplanwechsel auch zwischen Leipzig, Jena und Nürnberg. Durch das Saaletal werden künftig fünf IC-Verbindungen pro Tag angeboten, hieß es. Bisher gab es jeweils nur eine Fahrt. Magdeburg bekommt erstmals eine Verbindung nach Hamburg sowie mehr Direktverbindungen nach Berlin und Rostock.

Tickets für den neuen Fahrplan sind bereits seit Oktober erhältlich. Bis einschließlich diesen Samstag können die Fahrkarten noch zum alten Preis gekauft werden. Ab Sonntag gelten höhere Fahrpreise. Die sogenannten Flextickets kosten dann im Schnitt 4,9 Prozent mehr. Die Fahrkarten heißen so, weil sie Fahrgästen eine gewisse Flexibilität ermöglichen sollen, insbesondere bei der Zugauswahl.

Bahn will wichtige Schienenkorridore sanieren

Der Preis für die Bahncard 25 erhöht sich zum Fahrplanwechsel um drei Euro, sie kostet dann jährlich 62,90 Euro. Inhaber erhalten mit ihr 25 Prozent Rabatt auf jede gebuchte Bahnfahrt. Der Preis für die Bahncard 50, mit der Einzeltickets halb so viel kosten, bleibt hingegen gleich. Auch bei den Spar- und Supersparpreisen der Bahn ändert sich nichts. Möglich werden die zusätzlichen Angebote im Fernverkehr durch einen steten Zulauf an neuen ICE-Zügen.

An den vielen Verspätungen wird sich mit dem Fahrplanwechsel voraussichtlich aber nichts ändern. Im November war nur jeder zweite Fernzug ohne größere Verzögerung unterwegs – die niedrigste Pünktlichkeitsquote seit acht Jahren. Grund dafür ist vor allem das überlastete und an vielen Stellen marode Streckennetz. Mit der umfassenden Sanierung wichtiger Schienenkorridore will die Bahn das Problem ab dem kommenden Jahr angehen.

Zuerst ist die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim dran, die für die Bauarbeiten für rund ein halbes Jahr gesperrt werden soll. Mehrmonatige Sperrungen gibt es im kommenden Jahr auch zwischen Hamburg und Berlin, wo die Generalsanierung für das darauffolgende Jahr vorbereitet werden soll.