Bundesbankpräsident Jens Weidmann bleibt trotz verschärften Lockdowns zuversichtlich, dass die deutsche Wirtschaft im Laufe dieses Jahres aus dem konjunkturellen Tal kommt.
«Wenn es gelingt, die Pandemie im Verlauf des Jahres zunehmend in den Griff zu bekommen und die Eindämmungsmaßnahmen gelockert werden können, wird sich die Erholung der deutschen Wirtschaft fortsetzen», sagte Weidmann der «Augsburger Allgemeinen». «Demnach könnte die deutsche Wirtschaft Anfang 2022 wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen.»
Zuletzt habe sich die Industrie robust gezeigt, was auch an der weltweiten Nachfrage nach deutschen Produkten gelegen habe. «Das ist ein Grund, weshalb die deutsche Wirtschaft im laufenden Quartal nicht allzu weit zurückgeworfen werden sollte», sagte Weidmann. «Daher sind unsere Volkswirte zurzeit der Auffassung, dass wir unsere Prognose vom Dezember nicht grundsätzlich revidieren müssen.»
In ihrer Dezember-Prognose war die die Bundesbank davon ausgegangen, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Anschluss an einen erneuten Dämpfer im Winterhalbjahr 2020/2021 infolge der Einschränkungen des öffentlichen Lebens «wieder kräftig zulegen wird». Allerdings erwarteten die Ökonomen der Notenbank für 2021 nun mit 3,0 Prozent Wirtschaftswachstum etwas weniger als in ihrer Juni-Prognose (3,2 Prozent).
Für 2022 zeigte sich die Bundesbank dagegen optimistischer und rechnet mit 4,5 (Juni-Prognose: 3,8) Prozent Wachstum. In einem ungünstigeren Szenario werde das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft Europas erst Ende 2023 das Vorkrisenniveau erreichen, hieß es allerdings im Dezember auch.
Damals wie heute wies die Bundesbank darauf hin, dass die Unsicherheiten für die wirtschaftlichen Aussichten aufgrund der Pandemie hoch seien. «Prognosen sind zurzeit alles andere als einfach. Denn die Wirtschaftsentwicklung hängt entscheidend vom Verlauf der Pandemie ab und ist entsprechend unsicher», sagte Weidmann der «Augsburger Allgemeinen».
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