24. November 2024

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Weitere Bahn-Streiks nicht gut für die Verkehrswende

Der Fahrgastverband Pro Bahn hofft, dass die am Montag beginnende Schlichtung im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn zu einem Ergebnis kommt – und es dann keine weiteren Streiks geben wird.

«Die Fahrgäste sind zwar keine Tarifpartei, aber sie sind diejenigen, die am meisten unter Streiks leiden», sagte Detlef Neuß vom Pro-Bahn-Bundesverband der Deutschen Presse-Agentur. Gerade mit Blick auf die vielen Neukunden, die sich für ein Deutschlandticket entschieden haben, sei ein reibungsloser Bahnverkehr wichtig. «Sonst steigen diese Leute direkt wieder aus», sagte Neuß. «Für die Verkehrswende sind Streiks kontraproduktiv.»

Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG starten am Montag in ein Schlichtungsverfahren. Zuvor hatte die EVG die seit Februar laufenden Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag als gescheitert eingestuft. Die Arbeitsrechtlerin Heide Pfarr (SPD) und der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sollen die beiden Tarifparteien nun als Schlichter wieder zueinander und letztlich zu einer Lösung führen. Die Schlichtung dauert bis Ende Juli, über den Gesprächsort wurde Stillschweigen vereinbart. Über das Ergebnis der Schlichtung will die Gewerkschaft eine Urabstimmung durchführen. Das wird absehbar bis Ende August dauern – bis dahin hat die Gewerkschaft Arbeitsniederlegungen ausgeschlossen.

«Wir sind froh, dass sich beide Seiten auf diese Schlichtung eingelassen haben und Streiks, auch Warnstreiks, damit erst mal vom Tisch sind», sagte Neuß.

Pro Bahn fordert bereits seit Jahren, dass bei Streiks zumindest Streikfahrpläne aufgestellt und eingehalten werden. So könnten zum Beispiel Pendler, die keine Alternative zur Bahn haben, weiterhin mit einigen wenigen Verbindungen zur Arbeit fahren. Die Gewerkschaft weigere sich aber bisher, sich auf solche Fahrpläne zu verständigen, sagte Neuß.