Die Winzer in Deutschland erwarten 2023 eine deutlich bessere Weinernte als im Vorjahr. Die Erntemenge werde voraussichtlich bei fast 9,9 Millionen Hektolitern Weinmost liegen, 9,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mit. Eine fast überall ausreichende Wasserversorgung und keine größeren Unwetterschäden nennen die Statistiker als Grund. Der falsche Mehltau (Peronospora) sei nur regional stärker aufgetreten. Die geschätzte Erntemenge liegt auch über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 – und zwar um fast 1,2 Millionen Hektoliter oder 13,3 Prozent.
Mehr als die Hälfte der gesamten in Deutschland erwarteten Weinernte entfällt erneut auf die größten Anbaugebiete Rheinhessen (2,75 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,53 Millionen Hektoliter). Ein Viertel wird in Baden (1,38 Millionen Hektoliter) und Württemberg (1,11 Millionen Hektoliter) gelesen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen neun Anbaugebiete.
Prozentual deutliche Steigerungen der Erntemengen werden in den flächenmäßig großen Regionen Mosel, Württemberg, Pfalz und Rheinhessen erwartet. Auch kleinere Anbaugebiete wie die Ahr, der Mittelrhein und Sachsen meldeten aber beträchtliche Zuwächse. In den Anbaugebieten Baden, Saale-Unstrut, Nahe und Franken fällt das Plus dagegen eher gering aus. Und im Rheingau müssen die Winzer sogar leichte Einbußen (minus 1,7 Prozent) hinnehmen.
Die Erntemenge der beliebtesten deutschen Rebsorte Riesling nimmt im Jahresvergleich voraussichtlich um fast 17 Prozent auf 2,19 Millionen Hektoliter zu. Zuwächse gibt es auch bei den mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten weißen Rebsorten Müller-Thurgau und Grauer Burgunder. Die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder steigt ebenfalls deutlich an, um fast sechs Prozent auf 1,02 Millionen Hektoliter, der Dornfelder bleibt dagegen in etwa auf dem Vorjahresniveau.
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