23. November 2024

Börsenprofi

Die Börsen im Überblick

Zentralbanken halten Börsen in Schach

Die Notenbanken haben mit ihrer restriktiven geldpolitischen Haltung die Börsen weiter im Griff. Nach der amerikanischen Fed und der Europäischen Zentralbank verpasste am Dienstag die japanische Notenbank den Kursen einen Dämpfer. Sie entschied, die Spanne zu lockern, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt. Das wurde von den Märkten als erster Schritt zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet.

Die Börsenkurse in Asien tauchten deshalb ab, und auch der Dax reagierte mit Verlusten bis zu 1,1 Prozent, die der deutsche Leitindex dann aber verringerte. Beim Stand von 13.900,10 Punkten stand er am Nachmittag 0,31 Prozent tiefer. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte verlor zuletzt 0,47 Prozent auf 24.907,21 Zähler. Dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gelang es, die Verluste fast vollständig wettzumachen.

Der Kurs der Notenbanken gab Aktien von Banken Auftrieb und verstärkte den Druck auf Immobilienwerte. Papiere der Deutschen Bank gewannen 4,8 und von der Commerzbank gut 8 Prozent. Die sich weltweit straffende geldpolitische Tendenz bringe Banken und Versicherungskonzernen Zinseinnahmen und Entlastungen auf der Kostenseite, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow. Aktien von Vonovia dagegen verloren 2 Prozent.

Die Anteilsscheine von Rheinmetall rutschten um weitere 5,8 Prozent ab. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht drohte mit dem Ende des «Puma»-Panzers. Die Titel des Modeherstellers Hugo Boss verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 4 Prozent. Für die Aktien des Pumpenherstellers Pfeiffer Vacuum ging es nach einer Anhebung der Umsatzprognose um 2,5 Prozent hinauf.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,0599 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0598 Dollar festgesetzt. Den Yen ließ die Maßnahme der japanischen Notenbank am Dienstag sowohl zum Dollar als auch zum Euro stark steigen.

Auf dem Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,16 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel im Gegenzug um 0,29 Prozent auf 126,62 Punkte. Der Bund-Future rutschte um 0,81 Prozent auf 136,09 Zähler ab.