21. November 2024

Börsenprofi

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Zins- und Kriegssorgen drücken die Kurse an der Börse

Die hohen Zinsen sowie die weiter gefährliche Lage im Nahen Osten lassen die Zuversicht der Anleger am deutschen Aktienmarkt zunehmend schwinden. Am Donnerstag rutschte der Dax erstmals seit Anfang Oktober wieder unter 15.000 Punkte.

Zum Handelsschluss stand er mit 15.045,23 Punkten wieder darüber, dies war ein Minus von 0,33 Prozent zum Vortag. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,07 Prozent auf 24.437,24 Punkte nach unten.

Der Krieg zwischen Hamas und Israel lastet weiter auf der Stimmung. Die diplomatischen Bemühungen gehen zwar weiter, die militärischen Auseinandersetzungen allerdings auch. Ebenso Druck üben die steigenden Kapitalmarktzinsen auf den Aktienmarkt aus.

Am Donnerstag erreichte die Rendite der viel beachteten US-Anleihe im zehnjährigen Laufzeitbereich fast fünf Prozent. Der Anstieg ist um so beachtlicher, als jüngste Signale aus der US-Notenbank Fed eigentlich auf vorerst stabile Leitzinsen hindeuten. Allerdings treten mit den wieder steigenden Rohölpreisen neue Inflationsrisiken hinzu.

Im Dax waren die Papiere von SAP nach Quartalszahlen mit plus 5,1 Prozent auf dem ersten Platz. Der Softwarekonzern sieht sich nach deutlichen Zuwächsen vor allem im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft auf Kurs zu den Jahreszielen. Am Markt fielen die Reaktionen überwiegend positiv aus.

Bei Merck KGaA stand der Kapitalmarkttag im Blick. Nach dem von Schwierigkeiten geprägten Jahr 2023 will der Chemie- und Pharmakonzern bald wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Die Aktien legten um 3,1 Prozent zu.

Die Sartorius-Titel gewannen nach Vorlage des kompletten Quartalsberichts in der Spitze mehr als neun Prozent, zum Handelsende aber nur noch 1,3 Prozent. Der Labor- und Pharmazulieferer hatte schon in der vergangenen Woche seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Seitdem hatten die Aktien bis zu mehr als ein Fünftel verloren, wovon sie sich nun etwas erholten.

Unter den hohen Zinsen leiden nach wie vor die Immobilienkonzerne besonders deutlich. Wie schon am Vortag landeten auch diesmal die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia auf dem letzten Platz im Dax mit einem Minus von gut fünf Prozent. Im MDax verzeichneten TAG und LEG Einbußen von jeweils um die vier Prozent. Besonders unter die Räder kamen im Nebenwerteindex SDax Aroundtown mit einem Kursverlust von fast 17 Prozent.

Im MDax büßten die Aktien der Online-Apotheke Redcare Pharmacy 8,6 Prozent ein, nachdem der schweizerische Konkurrent DocMorris bei der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen den Umsatzausblick gesenkt hatte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,38 Prozent auf 4090,33 Punkte. Für die Leitbörse in Paris ging es um 0,6 Prozent bergab. In London waren die Verluste für den FTSE 100 noch etwas größer mit 1,2 Prozent. In New York verbuchte der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende moderate Verluste, der technologielastige Nasdaq 100 notierte kaum verändert.

Der Euro zog an. Nach dem hiesigen Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,0578 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0558 (Mittwoch: 1,0565) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9471 (0,9465) Euro gekostet.

Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,91 Prozent am Vortag auf 2,94 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,19 Prozent auf 122,54 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,08 Prozent auf 127,69 Zähler nach.