21. November 2024

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Zu teuer: Aida-Schiffe fahren mit Diesel statt LNG

Für eine bessere Umweltbilanz wollen einige Fährunternehmen Kreuzfahrtschiffe eigentlich mit Flüssigerdgas fahren lassen. Doch wegen «explosionsartiger Preissteigerungen» bei LNG verzichten sie vorerst darauf.

Wegen gestiegener Preise für Flüssigerdgas (LNG) fahren die beiden Kreuzfahrtschiffe «Aidanova» und «Aidacosma» derzeit nicht mit dem als umweltfreundlicher geltenden Treibstoff. Stattdessen würden sie seit ein paar Wochen mit Marinegasöl (MGO) – einem Dieseltreibstoff – betrieben, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze.

«Wir werden aber zum LNG-Betrieb zurückkehren, wenn das möglich sein wird. Die Preisentwicklung können wir nicht voraussehen.» Zuvor hatte das «Hamburger Abendblatt» darüber berichtet.

«Die Preissteigerungen waren erheblich, um nicht zu sagen, explosionsartig», sagte Kunze. LNG habe sich auf das drei- bis Fünffache verteuert. Eine Belieferung zu angemessenen Preisen sei nicht möglich. Die Schiffsmotoren beider Schiffe seien für den Dual-Fuel-Betrieb gebaut und könnten sowohl MGO als auch LNG nutzen. LNG senke nicht nur die lokalen Emissionen, sondern sei auch die Brückentechnologie in die Zukunft hin zum möglichen Betrieb mit emissionsfreien Gasen. Die 2018 in Dienst gestellte «Aidanova» sei das weltweit erste Kreuzfahrtschiff gewesen, das komplett mit LNG betrieben werden konnte. Derzeit sei sie um die Kanarischen Inseln unterwegs. Die «Aidacosma» befinde sich im Arabischen Golf.

Das «Hamburger Abendblatt» verweist zudem auf das Fährunternehmen Fjord Line. Dieses hatte mitgeteilt, seine beiden LNG-Schiffe, die «MS Stavangerfjord» und «MS Bergensfjord» von reinen LNG-Motoren auf Dual-Fuel-Motoren umzustellen. Leider führten steigende Treibstoffkosten für LNG zu einer Gewinnsituation, die nicht nachhaltig sei. «Die Energiekrise, ausgelöst durch die Invasion Russlands in die Ukraine, hat zu außerordentlich hohen und stark schwankenden LNG-Preisen geführt», hieß es in einer Mitteilung. Es sei traurig, einen Umbau vornehmen zu müssen, um auch mit MGO fahren zu können. Betroffen sind Routen zwischen Dänemark und Norwegen.