Nach der Rekordjagd seit Wochenbeginn ist der Dax am Freitag etwas zurückgefallen. Am Nachmittag sank der deutsche Leitindex um 0,56 Prozent auf 14.488,01 Punkte.
Auf Wochensicht zeichnet sich indes nach einer Serie von vier Rekorden in Folge ein Gewinn von rund vier Prozent ab. Der MDax verlor 0,83 Prozent auf 31.671,03 Punkte und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,45 Prozent auf 3820,20 Zähler nach.
Die Autotitel im Dax standen nach ihrem zuletzt guten Lauf unter Abgabedruck. Nach Einschätzung des japanischen Chip-Herstellers Renesas muss die Branche zudem noch länger mit einem weltweit knappen Halbleiterangebot kämpfen. Der Autobranchenindex zählte mit einem Minus von 1,2 einem Prozent zu den größten Verlierern im marktbreiten Stoxx Europe 600.
BMW büßten knapp zwei Prozent ein. Sie wurden auch von einer Abstufung der britischen Investmentbank Barclays belastet. Der neu für europäische Autowerte zuständige Analyst Kai Mueller glaubt zwar, dass die traditionellen Hersteller bereits im laufenden Jahr erste Früchte ihrer bisherigen Investitionen ernten und sich gegen Neuankömmlinge zur Wehr setzen sollten. BMW sei aber schon fair bewertet, heißt es.
Die Titel des Konkurrenten Daimler stufte Mueller zwar hoch und nannte sie neben Volkswagen (VW) als seinen Favoriten im Sektor. Stärker wog aber eine Aktienplatzierung, so dass die Papiere der Stuttgarter sogar 2,8 Prozent verloren. Der kriselnde Autobauer Renault nutzte den zuletzt guten Lauf der Daimler-Aktie für einen Verkauf seiner restlichen Beteiligung. Die Erlöse wollen die Franzosen zum Schuldenabbau nutzen. Die industrielle Partnerschaft sei von dem Verkauf nicht betroffen, heiß es.
Die Volkswagen-Vorzugsaktien verbilligten sich ungeachtet einer Barclays-Kurszielanhebung um 1,6 Prozent. Die Wolfsburger legten zudem Absatzzahlen für den Februar vor. Die weltweiten Verkäufe des Konzerns stiegen zwar wieder deutlich – auf dem Heimatmarkt Westeuropa sieht es nach den Corona-Einbrüchen aber nach wie vor düster aus.
Im MDax setzte sich Freenet mit einem Kursplus von über zwei Prozent auf einem der vorderen Plätze fest. Barclays empfiehlt nun eine Übergewichtung. Das Telekomunternehmen sei in einer guten Position für einen nachhaltig starken Mittelzufluss und biete eine attraktive Dividendenrendite.
Der Euro gab nach einer dreitägigen Erholung wieder nach und kostete zuletzt 1,1933 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1969 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,37 auf minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 144,80 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,31 Prozent auf 171,22 Punkte.
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